Unser Buch:
„Die wildwachsenden Orchideen in Rheinland-Pfalz und im Saarland“
Ausführung als gebundenes Buch,
Format 17 x 24 cm, 440 Seiten, über 580 Farbfotos, ca. 60 Verbreitungskarten
Verkaufspreis 29,80 € (zuzüglich Porto)
Bestellung bitte per E-Mail an: veronika.gerling@gmx.de oder per Postkarte
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Die Grünliche Waldhyazinthe – Platanthera chlorantha – ist die Orchidee des Jahres 2025.
Die Grünliche Waldhyazinthe (Platanthera chlorantha) wurde von den Vorständen der Arbeitskreise Heimischer Orchideen bei ihrer Jahrestagung zur „Orchidee des Jahres 2025“ gewählt.
Die Grünliche Waldhyazinthe gedeiht bevorzugt auf kalkhaltigem Boden in lichten Laub- und Nadelwäldern, oft in Gebüschzonen und an Waldrändern, sowie auf Mager- und Feuchtwiesen. Die Art ist in Deutschland noch flächendeckend verbreitet, wird aber als gefährdet eingestuft. Vermehrter Düngereintrag in die Böden, Entwässerungsmaßnahmen und Verbuschung von Standorten machen es der Art immer schwieriger. Die sich ändernden klimatischen Bedingungen, insbesondere die trockenen Sommer der letzten Jahre, verschärfen die Situation zusätzlich.
Die Blütezeit erstreckt sich von Mitte Mai bis Juli, etwa zwei Wochen früher als Platanthera bifolia. Der zylindrische Blütenstand kann bis zu 30 weiß-grünliche Blüten tragen, während die Pflanze selbst eine Höhe von bis zu 60 Zentimetern erreicht. Sie verbreitet einen zarten Duft, der besonders in den Abendstunden intensiver wahrgenommen wird. Hauptbestäuber der Grünlichen Waldhyazinthe sind daher Nachtfalter, die mit ihrem langen Rüssel den am Spornende befindlichen Nektar erreichen können.
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Gymnadenia conopsea ist die Orchidee des Jahres 2024
Die Mücken-Händelwurz (Gymnadenia conopsea) wurde von den Vorständen der Arbeitskreise Heimischer Orchideen zur „Orchidee des Jahres 2024“ gekürt.
Die Mücken-Händelwurz braucht kalkhaltigen oder basenreichen, stickstoffarmen Lehmboden, der wenigstens zeitweise feucht sein sollte. Sie besiedelt lichte Laubwälder, Trockenrasen, Sumpfwiesen, Quellsümpfe und Flachmoore und steigt in den Alpen bis 2500 m auf. Gymnadenia conopsea ist in ganz Mitteleuropa zu finden und kommt an ihren Standorten zuweilen in größeren Beständen vor. Die Art gilt als noch nicht gefährdet und gehört zu den häufigeren Orchideen, sofern man das überhaupt sagen kann. Lediglich im Norden Deutschlands ist ihr Vorkommen stark rückläufig. Gründe sind klimatische Veränderungen sowie die Veränderung bei der Nutzung von Wiesenflächen. Auf intensiv bewirtschafteten landwirtschaftlichen Flächen wächst die Art nicht.
Die ausdauernd krautige Pflanze kann bis zu einem Meter hoch werden und die Blütenähre kann bis über hundert rosa bis lila farbene Einzelblüten haben, die einen angenehmen Duft verbreiten. Typisch für die Blüte ist die dreilappige Lippe sowie der lange, fadenförmige und abwärts gebogene Sporn. Durch den langen Sporn kann die Mücken-Händelwurz nur von langrüsseligen Insekten, wie Schmetterlingen bestäubt werden. Sowohl Tagfalter wie auch Nachtfalter sind hier oft zu finden.
Blütezeit ist Mai bis Juli, die Fruchtreife erfolgt ab August.
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Mai 2023 – Exkursion zu den Schätzen im Hunsrück
Unser langjähriges Mitglied Jakob Görres hatte zu einer Exkursion zu den botanischen Schätzen seiner Heimat eingeladen. In den Biotopen rund um Vollmersbach konnten Manns-, Kleines- sowie Breitblättriges Knabenkraut in großer Anzahl und prächtiger Blüte bestaunt werden.
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Regionalgruppe Rheinhessen/Nahe gegründet
Am 27. Januar 2023 trafen sich fünf Mitglieder des AHO in Siefersheim/Rheinhessen, um eine Regionalgruppe zu gründen. Auf der letzten Mitgliederversammlung am 30. Oktober 2022 – am selben Ort – wurde die Idee geboren und nun zügig in die Tat umgesetzt. Die Mitglieder sind Karl-Hans Faust, Winzer aus Siefersheim, Achim Rathgeber, Diplom-Geograph aus Wöllstein, Thomas Braun, Gartenbauingenieur aus Duchroth, Markus Heib, Gartengestalter aus Budenheim und Dr. Hans-Dieter Bauer, Physiker aus Wallertheim.
Nachdem jeder erst einmal ein paar Worte über sich selbst erzählt hatte, insbesondere wann und wo er von der Orchideen-Leidenschaft gepackt wurde, kam man zum „Geschäftlichen“: Man beschloss also, eine Regionalgruppe zu gründen, wählte Dr. Bauer einstimmig zu deren Leiter und überlegte, welches die ersten Aktionen sein könnten. Klar war schnell, dass jeder erst einmal die Orchideen-Standorte der anderen kennen lernen möchte. Außerdem wurde beschlossen, dass jeder im Freundes- und Bekanntenkreis Werbung machen muss, um die Mitgliederzahl möglichst bald zu erhöhen, denn „Rheinhessen / Nahe“ ist ja doch ein nicht gerade kleiner Teil des Bundeslandes Rheinland-Pfalz. Vorträge in Heimatvereinen über die heimische Orchideenvielfalt und die Arbeit des AHO sollen dieses Anliegen unterstützen, ebenso Führungen durch die orchideenreiche Siefersheimer Flur, wie sie Karl-Hans Faust schon seit 2008 durchführt (Anmeldungen unter www.weingut-kh-faust.de).
Genau genommen war dies übrigens eine Wiedergründung, denn es gab schon mal eine Regionalgruppe Rheinhessen / Nahe! Auch an dieser Stelle nun gleich der Aufruf an alle AHO-Mitglieder, die in Rheinhessen oder der Nahe-Region zuhause sind: Meldet euch, macht mit, helft mit! Wer Lust und Interesse hat, möge Hans-Dieter Bauer (Tel. 06732-64113) anrufen!
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Neottia (Listera) cordata ist die Orchidee des Jahres 2023
Das zarte und unscheinbare Kleine oder Herzblättrige Zweiblatt (Neottia cordata oder Listera cordata) ist zur Orchidee des Jahres 2023 gewählt worden. Zwei herzförmige Blätter, die sich am unteren Teil des Stängels gegenüberstehen, gaben der nur bis zu maximal 15 cm großen Orchidee ihren Namen. Der Blütenstand hat fünf bis zehn locker angeordnete, kleine, grüne bis gelbgrüne, manchmal auch rötliche Blüten. Neottia cordata blüht von Ende Mai bis Juli. Lebensräume sind feuchte bis moorige Nadelwälder mit moosigen Untergründen oder auch Randbereiche von Hochmooren. Das Kleine Zweiblatt ist von den klimatischen Veränderungen der vergangenen Jahrzehnte besonders betroffen. Zurückgehende Regenmengen und nicht zuletzt das Absterben ganzer Fichtenbestände führten in den letzten Jahren zum teils drastischen Rückgang dieser kleinwüchsigen aber dennoch faszinierenden Orchidee. In Deutschland liegen die Vorkommen hauptsächlich im süddeutschen Alpenraum und dem Schwarzwald, wo die klimatischen Bedingungen bis dato noch besser sind. In Hessen, Rheinland-Pfalz und im Saarland fehlt die Art gänzlich, in Niedersachsen, Thüringen sowie in Nordrhein-Westfalen ist sie vom Aussterben bedroht oder zumindest stark gefährdet.