Damit die wildwachsenden Orchideen existieren können, benötigen sie einen Lebensraum, auch Biotop oder Habitat genannt.
Die Orchideen gedeihen vor allem in extensiv genutzten Biotopen, die meisten Arten sind somit Kulturfolger. Durch die Rodung der Wälder und die damit verbundene Schaffung von Freiflächen, hat der Mensch erst die Existenzmöglichkeit für viele Orchideenarten in unserem Gebiet geschaffen. Als der Mensch in ärmsten Zeiten tagtäglich um seine Existenz kämpfen musste, hat er unbewusst den Orchideen, und anderen selten gewordenen Pflanzen, in ihrer Ausbreitung sehr geholfen. Bedingt durch die Intensivierung der Bewirtschaftungsformen und den stetig anwachsenden Landschaftsverbrauch durch Bebauung, Straßenbau etc. in den letzten 150 Jahren, hat er allerdings auch viele seiner selbst geschaffenen Naturgüter wieder zerstört.
Mit etwas Glück, dem gewissen Auge und reichlich Gespür kann man aber auch heute noch mit Orchideen bestandene Biotope in Rheinland-Pfalz/Saarland finden.
Es sind dies z. B.: ungedüngte Mähwiesen, Feuchtwiesen verschiedener Ausprägung, Halbtrockenrasen auf kalkhaltigen Böden, saure Magerrasen, basische Buchen- und Laubmischwälder, lockere Kiefernwälder, grasige Fichtenwälder, basische Flachmoore, Moorwiesen sowie Sekundärbiotope neueren Ursprungs, wie etwa aufgelassene Weinberge, Kiesgruben und Tongruben.
Im folgenden werden einige Biotopformen mit ihren Orchideen in den verschiedenen Landesteilen unseres Gebietes vorgestellt. Bitte an der Leiste links anwählen. Alle Aufnahmen sind immer in den besprochenen Biotopen entstanden. Durch Anklicken können Sie die Bilder vergrößern.
Halbtrockenrasen mit Orchis militaris
Himantoglossum hircinum auf Lößboden in einem Seitental des Rheins bei Brohl
Texte und Fotos, falls nicht anders angegeben: J. Passin