Himantoglossum hircinum (L.) Sprengel

Himantoglossum hircinum 45

Passin, 13.05.2007, bei Brohl/unteres Mittelrheintal

Himantoglossum hircinum 46

Passin, 20.05.2002, bei Linz/unteres Mittelrheintal

Himantoglossum hircinum 47

Passin, 04.06.2006, bei Alzey

Neuhaus, 18.05.2018, Mosel bei Nittel

Neuhaus, 12.05.2020, Obermosel bei Nittel

Neuhaus, 16.05.2021, Felsenpfad bei Nittel

Neuhaus, 23.05.2021, bei Bingen-Büdesheim

Dr. Hahn, 23.05.2021, bei Bingen-Büdesheim

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Himantoglossum hircinum Verbreitungskarte

Verbreitungskarte Himantoglossum hircinum

 

Neuhaus, var. aestivalis, 19.06..2021, Kalkeifel bei Üxheim

Neuhaus, var. aestivalis, 19.06..2021, Kalkeifel bei Üxheim

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Bocks-Riemenzunge

Lebensraum:
Halbtrockenrasen, magere Mähwiesen, aufgelassene Weinberge (Nahegebiet, Kalkmosel), Sekundärbiotop Basaltabraumhalde mit Lößmischungen (Rheintal), lichtes Gebüsch, auf neutralen und basischen Böden.

Blütezeit: Ende Mai bis Juli

Anmerkung:
Die Riemenzunge bildet sehr kräftige (bis knapp 1m hoch) und robuste Pflanzen mit vielen Blüten aus. Zur Blütezeit verströmt sie den charakteristischen Geruch nach Ziegenbock (Name). Die Art hat Schwerpunkte in der Verbreitung im Saarland (Muschelkalkgebiete), der Südeifel, dem Nahegebiet sowie dem Mittelrheintal bei Koblenz. Die nördlichsten Vorposten liegen im unteren Ahrtal und rechtsrheinisch im Raum Linz.  Aufgrund der milderen Winter zeigt die Art seit ca. 20 Jahren eine gewisse Ausbreitungstendenz. Wenn eine Lößauflage vorhanden ist, werden auch Straßenböschungen bei der Neubesiedlung nicht ausgespart. Im unteren Glan- und Nahetal, nebst Seitentäler und angrenzender Gebiete, geht die Riemenzunge mit vitalem Drang in die Weinbergsbrachen (M. Kropf 1994 und M. Kropf & S. Erz 1996). Vergesellschaftet mit Orchis purpurea und durch großflächige Biotop-Pflegemaßnahmen gestützt. Die Pflanzensoziologischen Vegetationsaufnahmen aus dem Nahegebiet von M. Kropf & S. Erz (1996) belegen, dass sich Himantoglossum hircinum in den verschiedenen Sukzessionsstadien, vom Mesobrometum über Saumgesellschaften bis zur fortgeschrittenen Verbuschung, mit gehäuften Vorkommen im Gelände halten kann. Die Mesobrometen des Mittelrheintales, der Südeifel, im Raum Grünstadt, sowie weiterer Gebiete mit Lößauflage und basischen Böden, bieten die Möglichkeit Populationen zu festigen bzw. zur Ausbreitung, welche die Art auch konsequent nutzt. Es muss sich allerdings noch zeigen, inwieweit sich eventuell strenge und frostreiche Winter kommender  Jahre, negativ auf die Populationen auswirken können. In der Kalkeifel bei Ahütte und im Saarland (Bickenalbtal) finden sich kleine Populationen der 2013 (J. Eur. Orch. 45, 2-4: 317 – 328) puplizierten var. aestivalis Kreutz & Steinfeld (spätere Blütezeit, Pflanzen in allen Merkmalen nicht so kräftig, lockerblütiger). C.A.J. Kreutz und Peter Steinfeld geben die Unterschiede zur Nominatsippe im Artikel ausführlich wieder.

Insgesamt ist in den oben genannten Gebieten die Art zur Zeit nicht gefährdet. Rote Liste Rheinland-Pfalz 2