Weiße Waldhyazinthe, Zweiblättrige Kuckucksblume
mit den kritischen Taxa
Platanthera fornicata (C. C. Babington) Buttler
Platanthera muelleri A. Baum & H. Baum
Lebensraum:
Lichte Wälder und Gebüsche, frische magere Wiesen, auch auf basischen vulkanischen Böden, kommt aber nicht nur auf basischem Untergrund vor.
Blütezeit: Ende Mai bis Anfang Juli
Anmerkung:
Die relativ unauffällige Art kommt noch zerstreut vor, ist aber insgesamt seltener als die Schwesternart Platanthera chlorantha. Bei gemeinsamem Auftreten ist mit der Hybride (Platanthera ×hybrida Bruegg.) zu rechnen. Einen detailierten Überblick über die Variabilität von Platanthera bifolia sowie der Hybriden mit der Schwesternart Platanthera chlorantha geben A. & H. Baum (2011). Rote Liste Rheinland-Pfalz 3, Rote Liste Saarland 3
Aus dem Platanthera bifolia-Formenkreis gibt es 2 Neubeschreibungen aus den letzten Jahren, die Rheinland-Pfalz/Saarland betreffen können. Deshalb wird auf diese hier kurz eingegangen.
Platanthera fornicata (C. C. Babington) Buttler: Diese, auf Babington zurückgehende und von K. P. Buttler (2011) herausgearbeitete Sippe, wird aktuell von A. & H. Baum (2017) „als nicht ausreichend differenziert und somit nicht belastbar“ klassifiziert. Das Ehepaar Baum beschreibt in ihrer Publikation 2017 u. a. deshalb eine weitere Platanthera-Art, namentlich Platanthera muelleri A. Baum & H. Baum. Während Buttler Platanthera fonicata als Waldsippe angibt, nennt das Ehepaar Baum für Platanthera muellleri als Habitat „ Offenland und lichter Wald“. Weitgehende Einigkeit besteht bei der morphologischen Beurteilung der beschriebenen Sippen im Verhältnis zu Platanthera bifolia: Pflanzen im Mittel höherwüchsiger, etwas längerer Sporn sowie ein größeres Sporn/Lippen-Verhältnis, veränderte Stellung der Antheren. Unabhängig von diesen nomenklatorischen und taxonomischen Gegensätzen wurde im AHO-Rheinland-Pfalz/Saarland neben Pl. chlorantha und Pl. bifolia nie eine dritte Platanthera-Sippe unterschieden und kartiert, wohlweislich der Tatsache, dass Pl. bifolia in der gesamten Morphologie leicht variabel sein kann. Über ein eventuelles Vorkommen von Pl. fornicata oder Pl. muelleri sowie die mögliche Verbreitung in Rheinland-Pfalz/Saarland kann hier daher keine verlässliche Aussage getroffen werden. In Zukunft ist bei der Kartierung verstärkt auf diesen Komplex zu achten.